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Keine Privatisierung der Kosten zu Lasten von Familien!

eaf begrüßt das 3. Entlastungspaket und erwartet gesellschaftliche Solidarität auf allen Ebenen

Pressemitteilung vom 07.09.2022

Berlin. Die evangelische arbeitsgemeinschaft familie e. V. (eaf) begrüßt das 3. Entlastungspaket der
Bundesregierung. Die darin geplante Abschöpfung von Zufallsgewinnen zur Finanzierung von
Strompreissenkungen trägt aus Sicht der eaf dazu bei, dass das gesellschaftliche Gleichgewicht
wiederhergestellt wird. Denn während bis jetzt einige Unternehmen zufällig von Krieg und Krise
profitieren, sehen sich viele Familien in Deutschland ebenso unverschuldet mit den mittelbaren
Konsequenzen – an der Supermarktkasse und bei der drohenden Stromrechnung – des russischen
Angriffskrieges konfrontiert.
„Unsere Solidarität mit der Ukraine ist nicht verhandelbar. So lange warme Worte reichten, waren
sich da alle einig. Wenn es jetzt darum geht, die finanziellen und sozialen Kosten zu tragen,
müssen wir ebenso solidarisch sein – nach innen und außen. Moral ist keine Frage des Geld-
beutels. Doch es ist leichter, von der Verteidigung demokratischer Werte zu sprechen, wenn man
warm und trocken sitzt. Existenzängste, wie sie einkommensschwache Familien in diesen Tagen
erleben, sind keine Lappalie. Es war deshalb absolut überfällig“, so eaf-Präsident Dr. Martin
Bujard, „dass sich die Gesellschaft als solidarische Einheit versteht und Kosten und Gewinne
wieder gerechter verteilt werden.“
Der evangelische Familienverband wiederholt zudem seine Forderung, dass jedes Kind dem Staat
gleich viel wert sein muss. Dies gilt für die Erhöhung des Kindergeldes ebenso wie bei den
Ansprüchen, die sich aus dem neuen Paket errechnen. Der Vorwurf von Präsident Bujard: „Wieder
einmal wurden die Familienverbände nicht in die Diskussion miteinbezogen. Unsere Forderung
nach einem Familiengipfel im Kanzleramt bleibt aktuell.“
Die eaf begrüßt vor allem die Einführung einer Strompreisbremse als direkt wirksames Element
für Familien. Der Verband weist aber darauf hin, dass andere – kommunale – Maßnahmen den
Gas- und Stromverbrauch in einigen Haushalten unfreiwillig nach oben treiben würden: „Die2
Tendenz, öffentliche Angebote wie Warmwasser zum Duschen in Sporthallen und Schwimm-
bädern zurückzufahren und damit die Kosten zu privatisieren, muss gestoppt werden. Auf diese
Art werden Privathaushalte zur Entlastung der kommunalen Haushaltet belastet“, so Bujard.

Ansprechpartnerin: Konstanze Hartmann-Boudol, E-Mail: hartmann-boudol@eaf-bund.de